Diesen Beitrag gibt es auch in: English
Gefüllte Pastetli mit cremiger Pilzsauce. Moment 🤔 Fehlt da nicht was? Ja, ja die traditionellen gefüllten Pasteten nach Luzerner Art werden mit Brätkugeln serviert. Doch, wer braucht das schon, wenn man anstelle eine cremige vegane Pilzsauce mit Morcheln, Steinpilzen und Champignons haben kann? Dazu noch einen deftigen Schuss Weisswein und die Brätkugeln sind bereits in Vergessenheit geraten. Heute gibt es also eine vegane Version des Schweizer Klassikers “gefüllte Pastetli”, der hierzulande gerne zu Weihnachten serviert wird. Und als gefülltes Mini Pastetli auch vorzüglich zum Apéro schmeckt.
Wobei hier zu Hause ja per se gilt; Leben am Limit, weshalb wir die gefüllten Blätterteigpasteten einfach öfters mal als Hauptgang servieren. Dazu hausgemachter Kartoffelstock – wie wir Schweizer den Kartoffelstampf nennen – und die Welt ist wieder in Ordnung. Wohlfühlessen-Faktor 💯!
Springe zu Rezept
Rezept drucken
Die traditionellen gefüllten Pastetchen werden mit Brätkügelchen an einer Sahnesauce serviert. Wie ich dieses Gericht geliebt habe! Ich erinnere mich noch gut an meine Kindheit und meine arme Mama. Sie war absolut kein Pastetchen Fan, musste sie aber immer für meinen Papa und mich zubereiten, weil wir es liebten. Das nenne ich Mama-Liebe!
Als ich Veganerin wurde, habe ich das Gericht dann erstmals für eine Weile vom Speiseplan gestrichen. Wieso? Weil Blätterteigpasteten damals nicht so einfach zu kriegen waren ohne Butter als Zutat. Dies hat sich Gottseidank mittlerweile geändert. Migros hat zum Beispiel vegane Mini-Pastetli im Angebot, diese eignen sich perfekt fürs Apéro oder als Weihnachtsvorspeise. Und im Coop gibt es sogar die ganz regulären Blätterteigpasteten komplett vegan.
Sollte es in deiner Region keine veganen Optionen geben, dann erkläre ich dir weiter unten, wie du Pasteten aus Blätterteig ganz einfach selber machen kannst.
Doch das ist erst die halbe Miete, da war ja noch was mit Fleisch in der Füllung 😅. Die Fleischfüllung kannst du einfach durch Pilze ersetzten. Pilze passen hervorragend. Sie werden in der Originalversion ebenfalls verwendet und zeichnen sich durch ihren aromatischen Geschmack aus – auch Umami genannt. Um das Aroma noch zu intensivieren, verwendest du am besten zusätzlich zu den Champignons noch getrocknete Pilze. Mit ein wenig angedünsteten Zwiebeln, Weisswein und pflanzlicher Sahne erhältst du eine deftige würzig-cremige vegane Pilzsauce, die wunderbar mit den Pilzen harmoniert. Mit den knusprig-buttrigen Blätterteigpastetchen ein absolutes Gedicht!
So macht traditionelle Schweizer Küche Spass und schmeckt auch noch vorzüglich! Soll nochmal einer sagen, dass sich Hausmannskost nicht veganisieren lässt.
Keine veganen Pastetli verfügbar in deinem Supermarkt?
Du kannst zu Hause ganz einfach selber Blätterteigpasteten machen. Dazu brauchst du lediglich veganen Blätterteig. Diesen findest du mittlerweile in praktisch allen Supermärkten. Und einen runden Keksausstecher. Ich persönlich verwende gerne einen gewellten für eine Form, die den gekauften Pasteten am nächsten kommt. Danach brauchst du lediglich aus dem Blätterteig Kreise auszustechen und diese zu Pastetli aufzustapeln. Der unterste Kreis sollte kein Loch haben, die Pilzsauce soll ja in der Pastete bleiben. In die restlichen Kreise machst du dann in der Mitte ein Loch. Dies klappt wunderbar mit einem kleinen Schnapsglas.
Wie viele Blätterteigkreise du pro Pastetli benötigst hängt leider ein bisschen von der Blätterteigmarke ab. Nicht alle gehen gleich gut auf. Für etwas kleinere gefüllte Pasteten reicht ein Kreis als Boden und vier mit Löchern. Aber auch fünf bis sieben Kreise mit Loch funktionieren. Ergeben jedoch dann weniger gefüllte Pastetli. So konnte ich zum Beispiel aus 500g Blätterteig 8 Pastetli mit je 4 Lagen mit Loch backen.
Eine schöne braune Farbe, bekommst du mit Sojasahne hin. Dazu einfach die Pastetchen mit ein wenig Sojasahne bestreichen. Falls die Pastetchen beim Backen zu schnell anbräunen kannst du ein Backpapier oder ein wenig Alufolie darüber legen.
Trockene Pilze sind eine wunderbare Alternative, wenn du keine frischen zur Hand hast oder diese gerade keine Saison haben. Zudem sind sie in getrockneter Form noch fast aromatischer als frische. Natürlich kannst du für die cremige vegane Pilzsauce auch ausschliesslich frische Pilze nehmen. Wenn du aber -wie ich – getrocknete Pilze nehmen möchtest, dann nicht vergessen, dass du diese zuerst einweichen solltest. Also mindestens 15 Minuten bevor du die Sauce zubereiten möchtest, die Pilze in Wasser einweichen. Dafür Pilze in eine Schüssel geben, mit Wasser bedecken und 15 bis 30 Minuten ziehen lassen. Bevor du die Pilze in die Pfanne gibst, unbedingt überschüssige Flüssigkeit ausdrücken. Ansonsten sind die Pilze wässrig und matschig. Zudem gibt das Pilzwasser nochmals einen richtigen Kick Umami!
Die perfekte cremiger vegane Pilzsauce gelingt ganz einfach mit veganer Hafersahne oder auch Soja Cuisine. Die Sahne sollte während des Kochvorgangs andicken. Ich nehme für meine Pilzsahnesauce auch immer noch etwas Weisswein. Rundet den Geschmack irgendwie perfekt ab. Und ich persönlich mag den dezenten Geschmack von Wein in einer Sahnesauce. Um ein Ausflocken der veganen Sahne zu vermeiden, kannst du ein wenig Stärke unter die Pilzsauce mischen.
Hiermit wünsche ich Mahlzeit und guten Appetit!
Gefüllte Pastetli mit Cremiger Pilzsauce
Zubehör
- 1 Backblech, rechteckig
- Backpapier
- 1 Bratpfanne
Zutaten
- 12 Blätterteigpasteten*, vegan
- 20 g getrocknete Morcheln
- 10 g getrocknete Steinpilze
- 200 g Champignons
- 20 g Margarine oder Butter, vegan
- 2 Zwiebeln* mittlere Grösse
- 100 ml Weisswein*
- 1 EL Maisstärke
- 100 ml Pilz-Einweichwasser*
- 200 ml Hafer oder Sojacuisine*
- 50 ml Weisswein (optional)
- Salz nach Geschmack
- Pfeffer nach Geschmack
Anleitungen
- Backofen auf 220° Celsius vorheizen.
- Getrocknete Pilze in eine Schüssel legen und mit Wasser bedecken. Mindestens 15-30 Minuten einweichen lassen. Pilze nach dem Einweichen gut ausdrücken und abtropfen lassen.
- Pastetli auf einem mit Backpapier ausgelegtem Blech verteilen. Die Pastetli und Deckel nun mit ganz wenig Sojamilch bestreichen und in der Mitte des Ofens nach Anleitung backen. Falls sie zu schnell braun werden, kannst du Alufolie darüberlegen.
- In der Zwischenzeit Zwiebeln schälen und fein hacken. Champignons putzen und in Scheiben schneiden.
- Margarine in einer warmen Pfanne schmelzen. Zwiebeln darin für 2 Minuten ansschwitzen. Pilze dazugeben und für weitere 2 bis 3 Minuten andünsten. Die eingeweichten Pilze zugeben. Mit Weisswein ablöschen.
- Maisstärke in Pilz-Einweichwasser auflösen und zusammen mit Cuisine zu den Pilzen geben. Auf tiefer Hitze köcheln lassen bis die Sauce schön cremig wird. Wer es geschmacklich mag, kann nochmals 50ml Weisswein hinzugeben. Mit Salz und Pfeffer nach Geschmack abschmecken.
- Die Pastetli aus dem Ofen nehmen, Pilzfüllung in die noch warmen Pastetli füllen und Deckel daraufsetzten. Sofort servieren.*