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Morgens halb sieben im Halbschlaf in deiner Küche: die Kaffeemaschine röchelt wie ein Mops. Und während du im Dämmerzustand versuchst, deine Margarine aufs Brot an statt die Gurke zu schmieren, trifft dich ein Gedanke wie der Blitz: „Mist, ich hab keinen Honig mehr.“
Aber Moment, du bist ja eh vegan. Oder vielleicht auf dem besten Weg dahin. Oder du willst einfach keine Bienenausbeutung auf deinem Toast. Respekt! Auf jeden Fall bist du hier goldrichtig, denn heute geht’s um ein echtes Wunder der Natur: veganer Honig aus Löwenzahn – auch bekannt als das flüssige Gold ohne Bienenleid.
Der Frühstückstisch ruft – und was schmiert man sich drauf?
Natürlich veganer Honig aus Löwenzahn. Und falls du da tatsächlich mal keinen Bock drauf hast, dann nimmst du einfach Löwenzahn Gelee. Schuster bleib bei deinen Leisten und so 🤣.
Klingt kompliziert und aufwändig? Keine Sorge! Du brauchst weder einen Zauberhut noch ein geheimes Labor im Keller. Selber Löwenzahn Honig herstellen ist einfacher als einmal um den Block joggen und vor allem eines: viel besser.
Veganer Honig aus Löwenzahn – klingt abgedroschen, schmeckt grandios
Also wirklich: Wer hätte gedacht, dass dieses gelbe Unkraut-Zeug, das an jedem Strassenrand wächst und von Kindern liebend gern zu bunten Haarkränze geknüpft wird, das perfekte Potenzial als veganer Ersatz für Honig hat?
Effektiv hat Löwenzahn-Honig (der – um es der Begriffspolizei recht zu machen – natürlich gar kein Honig ist, obwohl er den Namen allemal verdient) längst seinen Weg in die Herzen etlicher Pflanzenfresser gefunden. Er ist süß, klebrig, goldfarben und bringt alles mit, was von einem waschechten Honig erwartet wird und das Frühstücksherz begehrt – nur eben ohne Summen und Brummen.
Und der Clou am Ganzen? Du kannst diesen Honigersatz ganz easy peasy selbst machen. Ohne fancy Ausstattung, ohne Bienenstock auf dem Dach und ohne dein Konto zu belasten. Den mal unter uns, so genial der vegane Honig aus dem Bioladen auch schmeckt, er ist halt auch schweineteuer.
Die Alternative zu Honig – warum brauchen wir sowas?
Wahrscheinlich denkst du jetzt: „Aber Honig ist doch ein Naturprodukt?! Was ist denn daran schlimm?“ Jep, grundsätzlich absolut korrekt, jedoch lohnt es sich mal ein wenig mit der Lupe hinzuschauen.
Genauer gesagt: Die industrielle Honigproduktion ist für Bienen ungefähr so entspannend wie ein Wocheneinkauf am Samstag. Sie arbeiten sich zu Tode, nur damit am Ende ein Menschlein daher kommt und sagt: „Besten Dank, nehm ich mir!“
Die Bienen verlieren nicht nur ihren hart erarbeiteten Vorrat, sondern oft auch ihre Königin, ihre Gesundheit und im schlimmsten Fall sogar ihr Leben. Das klingt weniger nach süßes Honig-Paradies und mehr nach Geldmacherei mit Bienen.
Und genau hier kommt die Alternative ins Spiel. Ein Honigersatz, der nicht nur köstlich schmeckt, sondern auch nett ist – zu den Bienen und zu deinem Gewissen.
Senf der Autorin: Ich will mich hier gar nicht auf ein “Ich mache es besser als du”-Podest heben, denn ich esse auch regelmässig Honig. Wenn möglich kaufe ich Honig von lokalen Kleinproduzenten oder halt ab und zu mal eine vegane Variante, wenn der Löwenzahnhonig alle ist. Ich bin also durchaus nicht perfekt. Wollte ich nur angemerkt haben ☺️. Der obige Text soll vor allem anregen, bewusste Entscheidungen zu treffen. Aber hey! Nobody is perfect, und das ist auch ok!
Warum Löwenzahn? Why not?
Gut, du könntest natürlich auch Ahornsirup nehmen. Oder Agavendicksaft. Oder deine Haferflocken direkt mit einer Portion purem Zucker inhalieren. Psst… vielleicht mache ich dies liebend gerne 🤫. Veganer Honig aus Löwenzahn hat jedoch dieses gewisse Etwas mit seinem eigenem Charme und Geschmack! Und mal ehrlich, es klingt auch super fancy! Und wer will nicht mit einem selbstgemachten „Produkt ganz ohne Bienensterben“ angeben?
Er ist angenehm süß mit einer blumigen Note – zudem sieht er aus wie Honig, schmeckt wie Honig, hat die Konsistenz von Honig und hat trotzdem keiner Biene einen Flügel gekrümmt. Es sei den du walzt durch die Blumenwiese wie Rambo auf Speed. Halt einfach ein Hippie-Honig.
Außerdem: Löwenzahn ist quasi die Monstera unter den Pusteblumen. Er gedeiht überall (ja, selbst zwischen Gehwegplatten!), braucht keine Pflege und lacht dem Rasenmäher ins Gesicht. Wenn das nicht eine Eins A Zutat ist, dann weiß ich auch nicht.
Löwenzahn Honig herstellen – klingt nach Kräuterhexe…
Gleich vorweg, keine Angst: Wir kochen zwar etwas magisch leckeres, du mutierst jedoch nicht zum Kräuterweibchen.
Und falls du jetzt denkst: „Ich hab sowas noch nie gemacht, absolut keine Ahnung“, dann mach mal kurz ein paar Atemübungen. Es geht nämlich ganz einfach, eigentlich machst du nichts anderes als Marmelade – nur ohne Früchte. Dafür mit einer Prise Wald-und-Wiesen-Zauber und einer schönen Portion Zucker.
Das detaillierte Rezept findest du natürlich wie eh und je weiter unten – Ehrenwort! Aber ein bisschen Theorie muss sein. Oder in anderen Worten was du brauchst:
Deinen Lieblingsbeutel voll Löwenzahnblüten, Wasser, Zucker, Zitrone, Geduld und vielleicht ein bisschen Podcast-Begleitung – mehr nicht. Und schon bald wabbt ein köstlicher Duft durch deine Wohnung, der irgendwie an „Frühling auf dem Land“ und „Kindheit bei Oma“ erinnert.
Ok, ein paar klitzekleine Dinge musst du eventuell doch noch beachten. Die wären:
Tipps für selbstgemachten Löwenzahn Honig
- nicht am Wegrand pflücken Hunde erledigen dort gerne ihr Geschäft und die Abgase der Autos sind an diesen Stellen auch höher konzentriert.
- an unterschiedlichen Orten pflücken respektive lass etwas übrig für die Bienen, sonst kannst du dir gleich den industriellen Honig reinziehen. Du möchtest dich schliesslich auch die kommenden Jahre noch an einer Löwenzahn Wiese erfreuen. Wenn du alles abgrast, wächst nächstes Jahr viel weniger oder gar nichts mehr.
- den Löwenzahnhonig bei tiefer Hitze leicht köcheln lassen es sei denn du möchtest Kristalle züchten. Ja, ich spreche aus Erfahrung, das Zeug kristallisiert aus, wenn du es zu schnell und bei zu hoher Temperatur einkochst. Übersättigte Lösung, Chemie und so.
Weitere Tipps zum Löwenzahn pflücken findest du in diesem Beitrag.
Honigersatz deluxe – der perfekte Start in den Tag
Du fragst dich, was du mit deinem Löwenzahn-Honig sonst so anstellen sollst, ausser aufs Brötchen streichen? Nun, was geht damit eigentlich nicht?!
- In Tee rühren – für das gewisse „Ich bin jetzt ein Kräuterhexen-Hippie“-Gefühl
- Als Glasur für Ofengemüse – ja, wirklich! Schmeckt grandios mit Karotten!
- Über Waffeln oder Pancakes träufeln, denn es muss ja nicht immer Ahornsirup sein
- zum Cocktail süssen verwenden – vielleicht willst du dich sogleich an diesem Margarita Rezept mit Honig versuchen
- Oder ganz oldschool: einfach direkt vom Löffel naschen, wenn keiner guckt
Er macht sich übrigens auch super als kleines Geschenk aus der Küche. So ein Gläschen kommt immer gut an – bei Freunden, Tanten und Schwiegermüttern, die dich sogleich ernst nehmen als die Martha Stewart in Spe.
Veganer Ersatz für Honig – warum selber machen wenn ich ihn kaufen kann?
Ja, es gibt den veganen Honig inzwischen auch aus dem Supermarktregal. Zum Beispiel diesen hier, falls dich mein bombastischer Monolog bis hierhin nicht überzeugen konnte. Eins muss ich zugeben, die Marketinabteilung hat sich bei diesen Produkten echt ins Zeug gelegt. Sie sind oft sehr stylisch etikettiert, wunderschön verpackt und des öfteren mit einem Preis versehen bei dem einem die Honigstulle im Hals stecken bleibt.
Den Luxus darf man sich natürlich leisten. Oft sind die Produkte tatsächlich mega lecker, man muss aber nicht.
Denn wenn du deinen Alternative t einfach selber machst, weißt du natürlich was drin ist – ganz viel Zucker, Spass beiseite 🤣, und Liebe. Nein, sorry der Spruch wird einfach langsam langweilig. Du hast einfach eine Menge Kohle gespart, so und nicht anders. Wieso Geld ausgeben, wenn es vor der Türe gratis wächst.
Fazit: Es schmeckt auch ohne Summen
Also. Lange Rede kurzer Sinn, oder in anderen Worten, eigentlich hättest du auch nur diesen Abschnitt lesen können.
Werde zur Einmachheldin der nächsten Brunchrunde, zur Wiesen-Kräuterhexe, zum Löwenzahn-Bändigerin – und das alles lediglich mit einem Topf, einem Löffel und einer Portion Mut bewaffnet.
Auf die Plätze, fertig, los: Schnapp dir deine Utensilien, geh raus in die Natur, und leg los. Der Frühling wartet nicht – ohne Witz jetzt, bei uns ist die Saison Mitte Mai schon fast vorüber – und dein Frühstück sowieso nicht!
Jetzt bist du dran! 🌼💛
Und bitte nicht vergessen: Tagge mich gern oder teile dein Ergebnis hier in den Kommentaren, wenn du dein erstes Glas veganen Honigs stolz in die Kamera hätst. Ich freue mich, eure Honigexperimente zu sehen – egal, ob gelungen oder leicht karamellisiert (passiert den Besten, trust me).
Bereit für dein süßestes Projekt diesen Frühling? Dann runter zum Rezept – und ab in die Wiese!
Bis bald und Mahlzeit!
Löwenzahn Honig
Zubehör
- 2 Weckgläser, 150ml*
- 1 Sieb
- 1 Kochtopf, klein
Zutaten
- 150 g Löwenzahnblüten
- 1 Zitrone, Saft
- 500 ml Wasser
- 500 g Zucker/Rohrzucker*
Anleitungen
- Löwenzahnblüten ausklopfen, um sie von Insekten zu befreien.
- Die Blütenköpfe abtrennen und zusammen mit dem Zitronensaft und dem Wasser bei mittlerer Hitze aufkochen und 10 Minuten köcheln lassen.
- Die Mischung über Nacht ziehen lassen.
- Am nächsten Tag die Flüssigkeit mit einem Sieb abtrennen und die Löwenzahnblüten gut ausdrücken, um so viel Flüssigkeit wie möglich aufzufangen. Die Löwenzahnblüten können entsorgt werden.
- Nun die abgetrennte Flüssigkeit mit dem Zucker zusammen auf niedriger Temperatur einkochen. Die Flüssigkeit sollte dabei nie kochen. Dieser Vorgang kann je nach gewünschter Konsistenz des Honigs bis zu 2.5 Stunden dauern. Zwischendurch ein bisschen Honig auf eine kühle Oberfläche geben und testen, ob er abgekühlt bereits die richtige Konsistenz hat.
- In der Zwischenzeit Ofen auf 120-130° Celsius vorheizen. Weckgläser und Deckel für 15 Minuten im Ofen sterilisieren.
- Den heissen Honig in die Weckgläser füllen und diese sogleich verschliessen.
Notizen
Nährwerte
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