Hello meine Kartoffelnasen! Heute ruft mal wieder der Berg. Sorry, es wird schon fast Standard hier mit alpinen Schweizerrezepten. Aber auf dieses kulinarische Alpenabenteuer muss ich euch einfach mitnehmen. Denn diese vegane Älplermagronen sind der Schweizer Inbegriff von Comfort Food für kalte Tage. Und ich wage zu behaupten, dass wir alle momentan genau solches Wohlfühlessen brauchen. Und dabei musst du nicht mal deine vier Wände verlassen, ausser vielleicht, um die Zutaten zu besorgen. Nun sind sicherlich auch die grössten Bergmuffel mit im Boot. Und ich verspreche hoch und heilig auf unserer alpinen Exkursion sind weder Kuhfladen, Schnee, noch irgendwelche andere ungewollten Überraschungen involviert.
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Ganz ehrlich, wie oft treffen in einem Gericht eigentlich schon mal Katoffeln und Nudeln aufeinander? Oftmals eine ziemlich verpönte Kombination. Bei den Älplermagronen trifft jedoch genau diese geballte Ladung Kohlenhydrate aufeinander. Da erblassen sogar die Berge vor lauter Neid. Und wir schwelgen im Anschluss im Food Koma.
Und die ganz Mutigen unter euch, lassen sich die veganen Älplermagronen mit Apfelmus und Röstwiebeln schmecken. So essen wir Schweizer das Gericht nämlich. Und ja, es braucht echt Überwindung Apfelmus über dieses herzhaft zufriedenstellende Gericht zu geben. Aber es gibt ja offentsichtlich auch Leute, die Pizza mit Ananas bestellen! 🫢
Die Geschichte der Älplermagronen
Wer hats erfunden?
Na, die Schweizer… Halt, sind da nicht Nudeln in dem Origianal Älplermagronen Rezept? Jup, der Kandidat hat 100 Punkte. Daher wage ich zu behaupten, dass wir Schweizer uns nicht voll und ganz auf die Erfindung der Älplermagronen rühmen dürfen. Denn es waren die italienischen Gastarbeiter, die durch den Bau des Gotthardtunnels in die Schweiz kamen, welche die Pasta zu uns brachten.
Und obwohl es laut unterschiedlichen Quellen bereits vorher Nudeln in der Schweiz gegeben haben soll. Waren die Teigwaren vor dem 20. Jahrundert eher nur den Reichen vorbehalten, die es sich leisten konnten. Zudem gehen Historiker davon aus, dass der sich Begriff „Magronen“ vom italienischen Wort „maccheroni“ ableitet.
Älplermagronen gelten als traditionelles Sennengericht. Das liegt daran, dass die Sennen auf der Alp schnell merkten, wie gut haltbar und leicht die Nudeln waren. Die perfekten Voraussetzungen, denn wer mag schon kiloweise Mehl und Eier auf die Alp schleppen, um Nudeln selber zu machen, die dann nach zwei Tagen bereits ungniessbar sind.
Und auch ohne die Dealer der heutigen Zeit, war das Streckens schon damals eine bekannte Praxis. So mischten die Sennen einfach noch etwas günstige Kartoffeln und Zwiebeln unter die Nudeln. So hatten sie a) Nudeln gespart und b) ein sättigendes, schlichtes und schnelles Gericht gezaubert, das nach der anstrengenden Arbeit auf der Alp ratzfatz auf dem Feuer zubereitet werden konnte.
Vegane Älplermagronen vs. Original Älplermagronen Rezept
Laut meiner Recherche findet man im Original Älplermagronen Rezept meistens Makkaroni mit Eiern, Kartoffeln, Zwiebeln, Rahm und Käse. In der Variante, die ich kenne, werden zusätzlich Speckwürfel untergemischt. Schweizer Nostalgie par excellence! Vegan Kompatibilität zero, möchte man auf den ersten Blick meinen.
Klingt erstmals schwieriger als es ist. Das Gericht lässt sich nämlich mit der heutigen Auswahl an veganen Produkten super einfach veganisieren. Man nehme Makkaroni ohne Ei, z. Bsp. von Barilla, pflanzliche Sahne und vegane Speckwürfel. Ich habe dir die Sorte, die ich verwendet habe, verlinkt. Somit Ärmel hochkrempeln und los gehts! 💪🏻
Kartoffeln für Älplermagronen
Für Älplermagronen eignen sich festkochende Kartoffeln sehr gut. Sie behalten während des Kochvorgangs ihre Bissfestigkeit. Es ist nicht falsch, mehligkochende Kartoffeln zu verwenden. Diese Sorte Kartoffeln machen das Gericht mitunten cremiger, da sie eine weniger feste Konsistenz haben. Jedoch zerfallen sie unter Umständen beim Kochen und die Älplermagronen haben dann eine breiigere Konsistenz.
Traditionellerweise werden Kartoffeln und Nudeln für die Älplermagronen zusammen gekocht. Daher unbedingt die unterschiedlichen Kochzeiten beachten, sonst wirds nix. Kartoffeln benötigen ca. 15-20 Minuten die Makkaroni meistens nur 10 Minuten.
In Original Älplermagronen Rezepten sieht man oft auch, dass nur so viel Flüssigkeit verwendet werden sollte, dass die Kartoffeln und Nudeln sich am Ende damit vollgesogen haben.
Bonne Chance Luigi! Nach mehreren verkokelten Pfannenböden, habe ich mich damit abgefunden, dass es auch klappt, wenn noch Kochflüssigkeit übrigbleibt. Erspart euch also den Aufwand. Denn wer hat schon Zeit ständig neben dem Kochtopf zu stehen. Wenn du es testen möchtest, go for it, ich steh dir nicht im Weg. ☺️
Käse für vegane Älplermagronen
Käse hat vor allem eine Eigenschaft und die nennt sich Umami. Und nein, das ist nicht wieder irgend ein undefinierbarer Zusatzstoff, sondern einfach eine Geschmacksrichtung, wie süss oder sauer. Also ist Aufgabe Nummer 1 Umami in vegane Älplermagronen zu bringen. *Kopf kratz*… Wie geht das? 🤔
Ganz einfach, man nehme Hefeflocken und ein bisschen helle Miso-Paste und schon haben wir die Herzhaftigkeit des Käses ersetzt. Wer möchte kann natürlich gerne veganen Käseersatz nehmen. Dann aber bitte vorher testen, ob die verwendete Marke auch schmilzt. Leider nicht immer der Fall. Oder dann noch etwas Öl unter den veganen Käse mischen, damit er wirklich schmilzt.
Am besten schmecken vegane Älplermagronen – wie bereits gesagt – mit knusprigen Röstzwiebeln. Und für diejenigen, die es mögen, mit Apfelmus serviert. So isst man sie traditionell.
Aber man muss ich ja nicht immer an alteingessesene Normen halten, sondern kann auch mal ein wenig experimentieren. Wie wäre es mit untergemischten Birnen und Apfelstücken? Oder Gemüseresten? Wer es scharf mag, kann auch etwas Chili untermischen. Oder vegane Älplermagronen mit einer braunen Sauce oder Pilzsauce servieren anstelle der Sahne-Käse-Sauce.
Allgemein sind vegane Älplermagronen ein absolut kulinarisches Meisterwerk, denn sie sind das perfekte Restengericht. Nicht nur für übriggebliebene Pellkartoffeln und gekochte Nudeln. Auch sonstige Gemüsereste lassen sich untermischen.
Was zögerst du eigentlich noch? Schwing den Kochlöffel und begib dich auf diese kulinarische Reise in die rustikale Schweizer Küche. Dein Gaumen wird es nicht bereuen.
Guten Appetit und Mahlzeit!
Vegane Älplermagronen
Kochutensilien
- 1 Kochtopf, gross
- 1 Bratpfanne
Zutaten
- 500 g Kartoffeln, festkochend
- 500 g Makkaroni-Nudeln
- 1 Brühwürfel
- 100 g vegane Speckwürfel
- 2 Zwiebeln
- 25 g vegane Butter
- 400 ml pflanzliche Sahne
- 2 EL helle Miso-Paste ca. 40g
- 4 EL Hefeflocken ca. 20g
- Salz nach Geschmack
- Pfeffer nach Geschmack
Anleitungen
- Wasser in einen großen Topf füllen und zum Kochen bringen.
- In der Zwischenzeit die Kartoffeln schälen und in mittelgroße Würfel schneiden.
- Kartoffeln und Brühwürfel in das kochende Wasser geben und ca. 15 bis 20 Minuten kochen.
- Nach 10 Minuten Kochzeit die Makkaroni zugeben und nach Packungsanweisung kochen.
- Eine Pfanne erhitzen und die veganen Speckwürfel anbraten, bis sie gebräunt und knusprig sind. Für später beiseite stellen.
- Butter in einer großen Pfanne zerlassen, Zwiebeln schälen und fein würfeln und in der zerlassenen Butter glasig dünsten.
- Pflanzliche Sahne, Miso und Nährhefe in die Pfanne geben und verrühren, bis eine cremige Soße entsteht.
- Das Kochwasser von den Kartoffeln und Nudeln abgießen. Kartoffeln und Nudeln direkt in die Pfanne mit der Soße geben. Gut umrühren und weitere 2 Minuten köcheln lassen.
- Den veganen Speck dazugeben, nochmals gut durchmischen und sofort servieren.*
Notizen
*Tipp: In der Schweiz werden Älplermagronen oft mit Apfelmus und/oder Röstzwiebeln serviert.
